Nachdem die ersten 24 Stunden nach der OP geschafft sind heisst es in der ersten Woche - Schonung ist alles!
Körperliche Ruhe. Kein Sport, keine anstrengenden Bewegungen. Bedenken Sie bitte, die richtige Nachsorge nach einer Brustvergrößerung ist entscheidend für eine schnelle Heilung und ein schönes Ergebnis. Jetzt kommt die Phase der Ruhe. Alles tun für die Heilung!
Denken Sie daran, keine Anstrengung, kein Heben und kein Stress. Gewisse Wundschmerzen und Schwellungen sind normal. Hier helfen die verschriebenen Schmerzmittel. Lassen Sie sich unterstützen und nehmen Sie die Schmerzmittel.
Leiden ist unnötig und ertragene Schmerzen fördern sicher nicht die Heilung. Eine Bezugsperson ist gerade anfangs Gold wert, da man noch von der Narkose geschwächt ist und Hilfe und Zuspruch braucht. Lassen Sie sich pflegen, lassen Sie zu dass für Sie Essen gekocht wird und das Ihnen alles abgenommen wird. Stellen Sie Ihr Handy auch mal aus. Ein ständig klingelndes Telefon verhindert die wichtige jetzt benötigte Ruhe. Planen Sie aber auch Ablenkungen ein, die Sie an etwas anderes denken lassen. Ein Filmabend oder direkt ins Kino, Kaffee trinken gehen oder das neue Restaurant um die Ecke vielleicht. Einfach mal an was anderes denken.
Bitte beachten Sie, dass in den ersten zwei Tagen nach der Brustvergrößerung ggf. Kreislaufschwierigkeiten auftreten können. Dies zeigt sich durch Abgeschlagenheit und geringe Energie. Planen Sie die Unternehmungen entsprechend ein. Trinken Sie für den Kreislauf ausreichend Flüssigkeit wie Wasser und Tee und nehmen Sie regelmäßig kleinere Mahlzeiten zu sich. Ihr Körper braucht die Energie zum heilen.
Beachten Sie auch, dass die Einnahme von Medikamenten auf nüchternen Magen zu Übelkeit, Schwindel oder Unwohlsein führen kann und essen Sie deshalb ausreichend. Führen Sie keine Diäten durch und führen Sie dem Körper eher etwas mehr Zucker zu, damit Sie in Gang kommen und bei Kräften bleiben. Trinken Sie viel Wasser denn Medikamente und Stress können zu Verstopfung führen, die noch schlimmer wird, wenn Ihr Körper ausgetrocknet ist. Bei Neigung zur Verstopfung kann Laktose im Müsli helfen.
Verzichten Sie auf den Genuss größerer Mengen Alkohol. Versuchen Sie, so gut es geht auf Rauchen zu verzichten, da Rauchen die Wundheilung verringert und das Infektionsrisiko erhöht. Sollten Sie nicht darauf verzichten können, rauchen Sie bitte so wenig wie möglich oder nutzen Sie alternative Produkte wie Nikotinpflaster. Das Empfehlung ist allerdings tatsächlich ohne Zweifel ein kompletter Verzicht. Übelkeit ist anfangs noch durch die Narkosenachwirkung möglich.
Dem können Sie durch Trinken von viel Wasser begegnen und ggf. eine Tablette gegen Übelkeit z.B. Vomex oder Nux vomica. Achten Sie darauf, dass Sie sich nach der Brustvergrößerung ausreichend bewegen, um den Kreislauf in Schwung zu halten.
Mobilität ist wichtig um das Risiko einer Thrombose gering zu halten. Planen Sie deshalb leichte Spaziergänge nach der OP ein. Schlafen Sie nicht auf der Brust sondern auf dem Rücken und stellen das Kopfende des Bettes leicht erhöht ein(30°). Dies erleichtert Ihnen das Durchatmen und das Aufstehen. Tragen Sie zur Stabilisierung Ihren Kompressions-BH 24/7.
Bei Brustoperationen ist eine Kompressionsbehandlung für ca. 6 Wochen sinnvoll. Die Kompressionsbehandlung unterscheidet sich dadurch, dass sie nicht zwingendermaßen stark komprimieren soll, sondern der Brust eine gewisse Stabilität geben soll. Sie dient auch dazu, bei der Brustvergrößerung das Implantat an der richtigen Stelle zu halten. Der Kompressions-BH sollte dementsprechend auch bei beginnenden sportlichen Aktivitäten um die 6 Woche sinnvoll eingesetzt werden. Überlappend kann dann auf einen Sport-BH übergegangen werden.
Die Schmerzmedikation nehmen Sie bitte anhand der von uns mitgegebenen Unterlagen ein. Sollten Sie aus irgendeinem Grund mehr Schmerzmedikation benötigen, kontaktieren Sie bitte die Praxis. Wenn Sie nach den ersten Tagen weniger Schmerzmittel benötigen können Sie die Dosis reduzieren. In der Regel reicht ein leichteres Schmerzmittel wie z.B. Ibuprofen 800 2x1 Tab./Tag aus. Viele können die Schmerzmittel nach knapp einer Woche bereits absetzen.
Nehmen Sie die Tabletten definitiv auch ein, denn es gibt keinen Grund zu leiden und es ist bekannt, das Schmerz für die Heilung nicht förderlich ist. Wenn Antibiotika verschrieben wurden achten Sie auf eine pünktliche Einnahme Ihrer Medikamente, um Infektionen zu verhindern. Brechen Sie die Einnahme nicht frühzeitig ab und lassen Sie keine Einnahme aus, da die Dosis sonst nicht erreicht werden kann.
Denken Sie auch daran, dass die Wirkung oraler Kontrazeptiva („die Pille") von Antibiotika beeinträchtigt werden kann. Sollten Sie also während dieser Zeit Geschlechtsverkehr haben, wenden Sie zusätzlich einen anderen Schutz an. Nebenbei sollten Sie von Seiten der Brust extrem vorsichtig mit Geschlechtsverkehr sein. Verzichten Sie in der ersten Zeit besser darauf.
Nach ca. 6 Wochen ist an dieser Stelle wieder alles möglich. Nutzen Sie gelegentlich ein Fieberthermometer und messen Sie Ihre Körpertemperatur. Eine erhöhte Temperatur ab 37,8° Celsius kann auf eine Infektion hindeuten und Sie sollten uns darüber informieren. Kühlen Sie die Brüste in der ersten Woche gegen Schwellungen, aber bitte nicht direkt auf die Haut oder die Narben.
Um Schwellungen möglichst gering zu halten, verzichten Sie bitte auf stark salzreiches Essen in der postoperativen Phase. Bei starken Schwellungen nutzen Sie z.B. die entwässernde Wirkung von Brennnesseltee.
Gegen Blutergüsse nach einer Operation können Sie auch „Arnika Globoli“ einnehmen. Diese bekommen Sie in der Apotheke und Sie sollten nach Schema eingenommen werden. Globuli können die Abheilung positiv unterstützen. Zusätzlich kann auch z.B. das Medikament Wobenzym eingenommen werden.
Schlafen Sie in der Anfangszeit viel und regelmäßig. Ordnen Sie Kissen so neben und hinter sich an, dass Sie die Arme darauf legen können. Sie sollten Unterstützung haben, wenn Sie sich versehentlich zur Seite drehen wollen. Wenn Sie über ein Stillkissen für den Rücken verfügen, kann dies mehrere Kissen ersetzen und verrutscht auch weniger leicht. Zum Schlafen können zusätzliche kleine Kissen angenehm sein.
Wenn Sie anfangs noch Kreislaufbeschwerden haben und duschen wollen passen Sie bitte auf nicht auszurutschen. Bewegen Sie sich anfangs langsam und kontrolliert, im Zweifel wie eine Schildkröte. Stellen Sie ggf. einen wasserfesten, rutschfesten Hocker oder einen Plastikstuhl in die Dusche auf dem Sie sitzend duschen können und trocknen Sie sich ggf. im Sitzen ab. Nach dem Duschen müssen die Verbände knochentrocken geföhnt werden. Beugen Sie sich nicht zu stark vorne über, da dies Schwindel auslösen kann. Achten Sie nach der Operation darauf, dass Sie nicht zu starke Nackenbeschwerden bekommen. Meistens ist daran eine Schonhaltung nach der OP schuld. Dagegen sollten Sie die Arme und Schultern regelmäßig bewegen. Eine Nackenmassage von zarten oder harten Händen kann da Wunder bewirken.
Heizkissen oder Wärmflaschen am Rücken können die Beschwerden ebenfalls lindern, aber schlafen Sie nicht ein, da es sonst zu Verbrennungen kommen kann.
Vermeiden Sie auch eine Erhitzung des Brustbereiches, den Sie ja anfangs kühlen wollen. Seien Sie vorsichtig im Umgang mit Ihrem Partner und Ihren Kindern, und bitten Sie diese, ebenfalls vorsichtig zu sein.
Nach einer Operation einen Schlag auf die Brust zu erhalten ist schmerzhaft und kann zu Blutungen führen. In der ersten Zeit dürfen Sie auch nicht Autofahren und bitten Sie den Fahrer auch keinen Unfall zu machen, da sonst der Gurt in die neuen Brüste einschneidet. Ähnliches gilt natürlich auch für Motorradfahrer. Hier gibt es zwar keinen Gurt aber ein Sturz kann besonders negative Folgen haben.
Bitte auch aufs Fahrradfahren und Reiten verzichten denn Sie wissen schon. Fahren Sie während dieser Zeit auch keine Achterbahn oder andere Fahrgeschäfte. Die Fliehkräfte der Attraktionen auf Libori kann zu Blutungen und Verletzungen von frisch verheiltem Gewebe führen.
Heben Sie keine Gewichte, die schwerer als 2-3 kg sind und führen Sie keine Belastungen über Kopf aus. Platzieren Sie alle wichtigen Gegenstände im Haushalt vor der Operation auf Hüfthöhe, damit Sie leicht benutzt werden können. Wenn Sie etwas heben wollen tun Sie dies aus dem Rücken heraus und nicht mit gestreckten Armen.
Halten Sie nebenbei bitte auch die Arzttermine ein, denn regelmäßige Kontrollen sind wichtig. In der folgenden Woche heisst es allmählich Rückkehr zur Normalität. Normalität heisst dabei nicht „wie vorher“ oder „alles normal“. Sie können wieder verstärkt am Familienleben teilnehmen und je nach Beruf kann es auch wieder ins Büro gehen.
Bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten ist weiterhin Vorsicht geboten. Ein Sportverzicht sollte definitiv eingehalten werden. Vielfach sind keine oder kaum noch Beschwerden vorhanden, sodass man aufpassen muss sich nicht zu überschätzen. Leichte Bewegung wie ausgedehntere Spaziergänge sind erlaubt.
Denken Sie daran - Immer den Kompressions-BH tragen! Hören Sie auf Ihren Körper! Bei Schmerzen oder Spannungen - machen Sie vielleicht zu viel? Lieber langsam machen. Nicht zu früh belasten! Geduld zahlt sich aus.
Nach drei bis vier Wochen können die Steri-Strip Verbände von den Narben entfernt werden. Ein Faden muss in der Regel nicht gezogen werden, da auflösende Fäden genutzt werden.
Die Narben sind anfänglich noch gerötet und sollten im ersten Jahr vor Sonneneinstrahlung mit 50+ Sonnencreme geschützt werden.
Ab der dritten bis vierten Woche sollten Sie die Einstichstellen auch täglich 3x eincremen und massieren um eine optimale Narbenqualität zu erzielen.
Die Narbe sieht anfänglich noch ungewohnt und unfertig aus, das ist normal und wird sich im Laufe der nächsten Monate ändern. Die Rötung ist ein Zeichen einer vermehrten Durchblutung und wird ebenfalls abnehmen. Narben sind am Ende weisslich.
Denken Sie weiterhin daran, das zwei Implantate(Fremdkörper) in den Körper einwachsen, bzw. eine bis dato erst zarte Kapsel sich um Sie bildet oder gebildet hat. Stabilität für die Implantate ist noch nicht gewährleistet und so sollten Sie sich auch verhalten. Im Zweifel weniger machen.
Nach 6 Wochen kann es dann nach Freigabe wieder weitergehen mit der Aufbelastung. Sportliche Aktivitäten können wieder aufgenommen werden. Die Belastung kann gesteigert werden. Machen Sie dies mit „Maß und Muße“. Ärgern Sie sich nicht wenn es noch etwas länger dauert. Sie können Ihren Körper nicht überlisten, er gibt die Geschwindigkeit vor.
Wenn Sie mit Saunieren beginnen wollen, planen Sie nicht die volle Zeit ein, sondern versuchen Sie, sich erst einmal an die entsprechende Hitze zu gewöhnen und die Reaktion Ihres Körpers abzuwarten. Liegt keine Schwellneigung vor, können Sie ausgedehntere Saunagänge vornehmen.
Sie können nun auch das Schlafen in Rückenlage langsam wieder aufgeben. Wenn Sie bis jetzt nicht zum Rückenschläfer geworden sind versuchen Sie es anfangs auf der Seite bis Sie sich direkt auf den Bauch legen. Es mag sich anfänglich noch ungewohnt anfühlen kann aber versucht werden.
Meistens können Sie nach ca. 3 Monaten wieder mit der vollen Kraft Ihrem Brustmuskeltraining nachgehen. Lesen Sie die Empfehlungen gerne mehrfach um der Heilung ein Maximum an Sicherheit zu gönnen.